IMPERATIVE IN GERMAN AND TURKMEN

Nazarova Soltan1, Anadow Shamammet2
1Magtymguly Turkmen State University, Instructor
2Magtymguly Turkmen State University, Student

Abstract
This article examines the imperative, i.e. the command form, in German and Turkmen. The morphological formations, the contexts of use and the forms of politeness are compared.

Keywords: Befehlsform, command form, context of use, Deutsch, German, Höflichkeit, imperative, Morphologie, morphology, politeness, Turkmenisch, Verwendungskontext


Category: 10.00.00 Philology

Article reference:
Nazarova S., Anadow S. Imperative in German and Turkmen // Modern scientific researches and innovations. 2024. № 4 [Electronic journal]. URL: https://web.snauka.ru/en/issues/2024/04/101944

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Einleitung

Der Imperativ ist ein Modus des Verbs. Er wird in erster Linie für Aufforderungen und Befehle, oder Ratschläge und Einladungen benutzt. Er dient somit nicht zu Aussagen, sondern zum Ausdruck eines besonderen Sprechakts.

Der Imperativ wird oft in die Kategorie des irrealen Modus mit hineingenommen, obwohl er, anders als andere Fälle des Irrealis, keine Aussage macht (in der Fachliteratur gilt es als denkbar, aber strittig, dass er in seiner direktiven Bedeutung auch eine Aussage über eine noch nicht wirklich vorliegende Handlung enthält und insofern einem irrealen Modus gleicht).

Der Imperativ, auch als Befehlsform bezeichnet, ist ein grammatisches Mittel, um Handlungen oder Unterlassungen aufzufordern.  Dieser Artikel widmet sich einem vergleichenden Blick auf den Imperativ im Deutschen und Turkmenischen. Dabei werden folgende Fragen im Fokus stehen:

* Wie werden positive und negative Imperative in beiden Sprachen gebildet?

* In welchen Situationen wird der Imperativ verwendet?

* Gibt es Unterschiede in der Verwendung von Höflichkeitsformen?

Morphologie des Imperativs

Deutsch

Im Deutschen wird der positive Imperativ in der Regel vom Verbstamm der 2. Person Singular Präsens gebildet. Dabei entfällt die Endung «-en» und es kommt zu folgenden Veränderungen:

Verben mit Stammvokal «e» (z.B. lesen) behalten den Vokal bei: lies!

Verben mit Stamm auf «-d» oder «-t» (z.B. machen, bitten) erhalten die Endung «-e»: mache!, bitte!

Bei einigen unregelmäßigen Verben erfolgt eine vollständige Umlautung (z.B. nehmen: nimm!).

Der negative Imperativ wird mit «du» und der konjugierten Form des Verbs im Präsens mit «nicht» gebildet: Du liest nicht!

Turkmenisch

Im Turkmenischen wird der positive Imperativ mit verschiedenen Suffixen an den Verbstamm angehängt, abhängig von der Person und der Höflichkeit.

Befehle an die 2. Person Singular verwenden das Suffix «-«: ok! (lies!)

Befehle an die 2. Person Plural verwenden das Suffix «-yň»: okalyň! (lest!)

Höflichere Formen an die 2. Person Singular verwenden das Suffix «-ň»: *okaň! (bitte lesen Sie)

Der negative Imperativ wird mit dem Verb «etmek» (machen) in der verneinten Form («etme») und dem Infinitiv des Hauptverbs gebildet: Kitap okuma! (Lies das Buch nicht!)

Verwendungskontexte

Sowohl im Deutschen als auch im Turkmenischen wird der Imperativ verwendet, um:

Handlungen anzuordnen: Mach die Tür zu! (Deutsch) / Gapysy ýapyň! (Turkmenisch)

Bitten zu formulieren: Hilf mir bitte! (Deutsch) / Maňa kömek ber! (Turkmenisch)

Ratschläge zu geben: Iss langsam! (Deutsch) / Aşaglyk yem! (Turkmenisch)

Warnungen auszusprechen: Lauf nicht so schnell! (Deutsch) / Şo ýaly tiz ýöreme! (Turkmenisch)

Höflichkeitsformen

Im Deutschen wird die Höflichkeitsform des Imperativs durch Umschreibungen mit «bitte» oder «könntest du» erreicht: Bitte, machen Sie die Tür zu.  / Könntest du mir bitte helfen?

Im Turkmenischen gibt es verschiedene Suffixe, die den Imperativ höflicher machen:

«-ň» (siehe oben)

«-yn»: Okaýyn (bitte lesen Sie)

Umschreibungen mit Modalverben wie «bolsoň» (möchten Sie): Kitap okamak bolsaňyz… (wenn Sie lesen möchten…)

Fazit

Der Vergleich des Imperativs im Deutschen und Turkmenischen zeigt zwar funktionelle Ähnlichkeiten, aber auch Unterschiede in der morphologischen Bildung und der Verwendung von Höflichkeitsformen. Während das Deutsche auf Umschreibungen für höflichere Befehle zurückgreift, verfügt das Turkmenische über ein breiteres Spektrum morphologischer Mittel.


References
  1. Paul Portner: Imperatives. Manuskript (PDF) 2013, erscheint in: Maria Aloni, Rob van Rooij: Handbook of Semantics. Cambridge University Press.
  2. Grammatik der modernen deutschen Umgangssprache, Hueber.  Lehr- und Übungsbuch der deutschen Grammatik, Hueber.


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